Stiftungen und die dahinterstehenden Stiftungskonzepte sind so vielfältig wie die Beweggründe, die der Errichtung einer Stiftung zugrunde liegen. Die verfolgten Zwecke stehen stets im Zusammenhang mit den individuellen Lebensumständen und Persönlichkeiten ihrer Stifter. Dabei sind im Wesentlichen privatnützige und gemeinnützige Motive zu unterscheiden.

Privatnützige Gründe sind vor allem bei der Errichtung einer Familienstiftung von Bedeutung. Ziel des Stifters ist es hier das Privat- oder Betriebsvermögen zu bündeln und vor Zersplitterung zu schützen. Durch die Übertragung von Vermögen auf eine Familienstiftung hat der Stifter die langfristige Gewissheit, dass weder familieninterner Streit noch Ehescheidungen oder Privatinsolvenzen seinen Nachlass oder sein Unternehmen gefährden. Auf diese Weise kann das familiäre Vermögen dauerhaft erhalten werden und die Versorgung der Familie über Generationen hinweg sichergestellt werden. Die Familienstiftung kann sich zudem als steuerlich vorteilhaft erweisen, wenn ein beabsichtigter Wegzug einzelner Familienmitglieder aus dem Inland bzw. dem Gemeinschaftsgebiet der EU die sogenannte Wegzugsbesteuerung auslösen würde. Die einem Begünstigten eingeräumten Rechte werden von der Wegzugsbesteuerung nicht erfasst. 

Motive für die Errichtung einer gemeinnützigen Stiftung liegen oftmals im sozialen und karitativen Engagement des Stifters. Das Vermögen soll nach den persönlichen Vorstellungen des Stifters der Allgemeinheit zugutekommen. Im Gegenzug honoriert der Staat Stifter und Stiftung mit steuerlichen Vergünstigungen. Sinnvoll kann eine gemeinnützige Stiftung auch für Personen sein, die keine Erben haben und vermeiden möchten, dass das Vermögen dem Staat zufällt.